Definitionen der gängigsten gebrauchten Begriffe in unserem Projekt.
**Kreislauffähigkeit**
Von Kreislauffähigkeit spricht man, wenn ein Produkt während der Nutzungsphase reparierbar, anders oder von anderen weiternutzbar, am Ende eines Gebrauchszeitraumes dekonstruiert und vollständig (ohne „Abfälle“) wiederverwertbar ist.
Je nachdem, ob es sich um Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter handelt, werden zwei Kreislaufstrategien unterschieden.
Bei technischen Produkten, wie z. B. Smartphones oder Haushaltsgeräten, sprechen wir von **technischen Kreisläufen**. Klassische Kreislaufstrategien sind etwa Wiederverwendung bzw. -aufbereitung, Recycling oder Wartung sowie die Produktentwicklung mit Fokus auf modulare Bauweise.
Bei Verbrauchsgütern (etwa Nahrungsmitteln oder Kosmetikprodukten) geht es darum, in **biologischen Kreisläufen** zu denken und Produkte für vollständige biologische Verstoffwechselung (Abbaubarkeit) am Lebensende zu gestalten. Die Komponenten des einen Produkts werden also zum Grundstoff für das nächste Produkt (gibt es nicht mehr).
Die zentrale Idee hinter Kreislauffähigkeit ist, dass Produkte schon von vornherein so entwickelt werden, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer in biologische oder technologische Kreisläufe geführt werden können.
Quelle: [https://www.ecodesignkit.de/home-willkommen/](https://www.ecodesignkit.de/home-willkommen/)
**Visible Learning**
Nach dem Buch: „Visible Learning“ von John Hattie (Routledge, 2009)
Eingangsdefinition:
‘Visible Learning means an enhanced role for teachers as they become evaluators of their own teaching. Visible Teaching and Learning occurs when teachers see learning through the eyes of students and help them become their own teachers’ (Hattie, 2014).
*Sichtbares Lernen bedeutet eine erweiterte Rolle für Lehrer, da sie zu Bewertern ihres eigenen Unterrichts werden. Sichtbares Lehren und Lernen entsteht, wenn Lehrer das Lernen durch die Augen der Schüler sehen und ihnen helfen, ihre eigenen Lehrer zu werden.*
Ausgehend von diesen Überlegungen hatten John Hattie und Kolleg:innen über 800 Analysen gesammelt, gesichtet und in einer Metastudie ausgewertet. Da er sich hierbei auf eine Mittelung der vorhandenen Effektstärken beschränkt, bezeichnet er sein Vorgehen als Synthese von Meta-Analysen. Mithilfe dieser Zusammenführung gelingt es ihm, 138 Faktoren herauszufiltern, in eine Rangfolge bezüglich des Grades ihrer Wirksamkeit zu bringen und sechs Domänen zuzuordnen.
Diese sind:
1. Lernende mit 19 Faktoren (Grundlage 139 Meta-Analysen)
2. Elternhaus mit 7 Faktoren (Grundlage 36 Meta-Analysen)
3. Schule mit 28 Faktoren (Grundlage 101 Meta-Analysen)
4. Lehrperson mit 10 Faktoren (Grundlage 31 Meta-Analysen)
5. Curricula mit 25 Faktoren (Grundlage 144 Meta-Analysen)
6. Unterrichten mit 49 Faktoren (Grundlage 365 Meta-Analysen)
Betrachtet man für diese Domänen die Datengrundlage und stellt sie gegenüber, so liefert Visible Learning bereits ein wichtiges Ergebnis: Es gibt Domänen, die stark erforscht sind, beispielsweise das Unterrichten, und Domänen, die schwach erforscht sind, beispielsweise die Lehrperson. Damit ist ein Vorteil von Meta-Analysen angesprochen: MetaAnalysen können gut erforschte Bereiche ebenso sichtbar machen wie blinde Flecken der Forschung.
Quelle: [http://visible-learning.org/de/](http://visible-learning.org/de/)
**Ewigkeitsaufgaben**
Bei den „[Ewigkeitsaufgaben](https://www.rag.de/fileadmin/user_upload/rag/Dokumente/Download/Publikationen/RAG_Ewigkeitsaufgaben_Ruhr.pdf)“ handelt es sich bspw. um Aufgaben der Nachsorge von Atomabfällen; nicht rückholbare, feinverteilte Verbindungen (z. B. Kunststoffe im Blut oder Meer, Medikamentenrückstände im Grundwasser usw.) und Bergbaufolgen, die – daher der Name – auf ewig Maßnahmen erfordern. Dazu können u.a. die Grubenwasserhaltung, Poldermaßnahmen über Tage sowie die Grundwasserreinigung an ehemaligen Standorten und das Grundwassermonitoring an kontaminierten Standorten zählen.
Quelle: [https://www.rag-stiftung.de/ewigkeitsaufgaben](https://www.rag-stiftung.de/ewigkeitsaufgaben)
**Lebenszyklus**
Definition: Was ist "Lebenszyklus"?
Betriebswirtschaftslehre: Produktlebenszyklus - Konzept, das von der Annahme ausgeht, dass die zeitliche Entwicklung eines Objektindikators (z.B. Absatz eines Produktes) in charakteristische Phasen unterteilt werden kann und einem glockenförmigen Verlauf folgt, d.h. es wird von einer begrenzten Existenz des Objekts ausgegangen. Wirkungsforschung: Das Produktlebenszykluskonzept der Wirkungsforschung betrachtet das Produktleben im Sinn einer Produktbiografie und differenziert dieses in verschiedene Phasen, wobei jedoch keine konsistente Aufteilung und Bezeichnung der einzelnen Phasen existiert.
Grundmodell (nach Vernon)
Der Produktlebenszyklus stellt die Veränderung des Umsatzes und des Gewinns eines Produktes in Abhängigkeit von der Zeit dar. Es werden folgende Phasen unterschieden:
* Einführungsphase
* Wachstumsphase
* Reifephase
* Sättigungsphase
* Degenerationsphase (Rückgang)
* wird auch noch von einer Nachlaufphase gesprochen.
Innerhalb der Betriebswirtschaftslehre hat sich zur Darstellung als De-facto-Standard und Synonym für den Begriff Produktlebenszyklus das zweidimensionale Vier-Felder-Portfolio mit relativen Dimensionen der Boston Consulting Group (BCG-Matrix) etabliert. Daneben wird die Neun-Felder-Matrix von McKinsey (McKinsey-Matrix) als etwas genaueres Modell verwendet.
Quelle: Bericht_PEP_Der-Schlüssel-zum-erfolgreichen-Produkt
**Circular Economy**
Kreislaufwirtschaft oder 'Circular Economy' bezeichnet ein Wirtschaftsmodell, bei dem Wirtschaftswachstum nicht mit der Ausbeutung und dem Verbrauch von natürlichen, nicht-regenerativen Ressourcen einhergeht.\
Ziel einer Kreislaufwirtschaft ist eine ressourceneffiziente und nachhaltige Verwendung von natürlichen Rohstoffen, deren Weiter- und Wiederverwertung innerhalb von Kreislaufsystemen, um der Entstehung von Abfällen entgegenzuwirken. Die Umsetzung steht nicht im Widerspruch zu wirtschaftlichen Interessen. Letztere werden dadurch bedient, dass im System der Kreislaufwirtschaft Unternehmen einen zusätzlichen Wert aus den eingesetzten Materialien generieren und die Beschaffungsrisiken in Form von Materialkosten, Preisvolatilitäten und Lieferengpässen reduziert werden.\
Im Unterschied zur Linearwirtschaft stehen Ökologie und Ökonomie in der Kreislaufwirtschaft deshalb nicht in Konkurrenz zueinander. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) gilt als Wirtschaftsmodell der Zukunft.
Traditionelle Geschäftsmodelle behandeln Ressourcen häufig als unendlich – Effekte wie die Klimakrise, Umweltverschmutzungen und Wasserknappheit zeigen jedoch, dass dies kein nachhaltiges Modell ist.
In einer zirkulären Welt sind Materialien Teile von Kreisläufen; produziert mit erneuerbaren Energiesystemen. Die Zirkularität erfordert daher sowohl einen Material- als auch einen Energiewandel. Das verändert Prozesse und wirkt sich auf Produkte und Geschäftsmodelle aus.
Zentraler Bestandteil der Transformation zur Nachhaltigkeit ist die Entkopplung des Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch. Das Ziel ist nachhaltige und profitable Kreislaufwirtschaft.
Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Ressourcen zu schonen und die Wertschöpfung zu erhöhen. Dies wird durch verschiedene Ansatzpunkte erreicht:
* Verwendung von erneuerbaren, kreislauffähigen und nachhaltigen Rohstoffen
* Design von Produkten unter Berücksichtigung der Kreislauffähigkeit
* Wiederverwendung von Produkten in der Nutzungsphase
* 2nd Life sowie Closed- und Open-Loop-Ansätze
* Sicherstellung eines effizienten stofflichen Recyclings
Quelle:
[https://www.pwc.de/de/nachhaltigkeit/was-circular-economy-fuer-unternehmen-bedeutet.html](https://www.pwc.de/de/nachhaltigkeit/was-circular-economy-fuer-unternehmen-bedeutet.html)
[https://gabi.sphera.com/deutsch/loesungen/kreislaufwirtschaft/](https://gabi.sphera.com/deutsch/loesungen/kreislaufwirtschaft/)
**Cradle-to Cradle**
([engl.](https://de.wikipedia.org/wiki/Englische_Sprache) „von [Wiege](https://de.wikipedia.org/wiki/Wiege) zu Wiege“, sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“; abgekürzt auch *C2C*) ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente [Kreislaufwirtschaft](https://de.wikipedia.org/wiki/Kreislaufwirtschaft). Das auch als [Philosophie](https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie) bzw. System wahrnehmbare Prinzip wurde Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen [Chemiker](https://de.wikipedia.org/wiki/Chemiker) [Michael Braungart](https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Braungart) und dem US-amerikanischen [Architekten](https://de.wikipedia.org/wiki/Architekt) [William McDonough](https://de.wikipedia.org/wiki/William_McDonough_(Architekt)) entworfen. „Cradle-to-Cradle-[Produkte](https://de.wikipedia.org/wiki/Produkt_(Wirtschaft))“ sind demnach solche, die entweder als biologische [Nährstoffe](https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A4hrstoff) in [biologische Kreisläufe](https://de.wikipedia.org/wiki/Biologischer_Kreislauf) zurückgeführt oder als „technische Nährstoffe“ kontinuierlich in [technischen Kreisläufen](https://de.wikipedia.org/wiki/Recyclingkreislauf) gehalten werden können.[\[1\]](https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle#cite_note-1)
Der Begriff ist auch Titel des 2002 erschienenen Buches *Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things* von McDonough und Braungart:[\[2\]](https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle#cite_note-2) Darin entwerfen Braungart und McDonough im Kontrast zu „[Ökobilanz](https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kobilanz)“ (die den Stoffkreislauf und dessen Umweltwirkungen „von der Wiege bis zur [Bahre](https://de.wikipedia.org/wiki/Totenbahre)“ analysieren) und „[Ökoeffizienz](https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96koeffizienz)“ auch den Begriff „[Ökoeffektivität](https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96koeffektivit%C3%A4t)“.
Quelle: [https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle](https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle)
**Ökobilanzierung**
Die Ökobilanz ist ein Verfahren, um umweltrelevante Auswirkungen von Produkten Verfahren, Dienstleistungen und Verhaltensweisen zu erfassen und zu bewerten.
Die Ergebnisse von Ökobilanzen (life cycle assessments, LCA) können zur Prozessoptimierung für eine nachhaltigere Produktion genutzt werden. Sie dienen bei der Produktbewertung als Entscheidungshilfe zum Beispiel bei der Vergabe des [Blauen Engels](http://www.blauer-engel.de/) oder bei Fragestellungen zum Verpackungsgesetz.
Bei der Erstellung von Ökobilanzen sind vor allem zwei Grundsätze zu befolgen:
* Medienübergreifende Betrachtung: relevanten potenziellen Schadwirkungen auf die Umweltmedien Boden, Luft, Wasser sind zu berücksichtigen,
* Stoffstromintegrierte Betrachtung: Stoffströme, die mit dem betrachteten System verbunden sind (Rohstoffeinsätze und Emissionen aus Ver- und Entsorgungsprozessen, aus der Energieerzeugung, aus Transporten und anderen Prozessen) sind zu berücksichtigen.
**Normen zur Ökobilanzierung**
Grundsätze und Regeln zur Durchführung von Ökobilanzen wurden in den ISO-Standards 14040:2006 und 14044:2006 international festgelegt und in das deutsche Normenwerk übertragen (DIN EN ISO 14040, DIN EN ISO 14044). Danach umfasst die Ökobilanz vier Elemente:
* Definition von Ziel und Untersuchungsrahmen,
* Sachbilanz,
* Wirkungsabschätzung,
* Auswertung.
Das Umweltbundesamt beteiligt sich aktiv an der Entwicklung und Fortschreibung dieser ISO-Standards und an der Methodenentwicklung zur Bewertung von Ökobilanzen.\
Im Unterschied zur Ökobilanz, bei der Umweltwirkungen betrachtet werden, werden beim [CO2](https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/c?tag=CO2#alphabar)-Fußabdruck (Carbon Footprint) und beim Wasserfußabdruck (Water Footprint) nur jeweils eine Umweltwirkung berücksichtigt. Es können somit nur Aussagen über den Beitrag zum [Treibhauseffekt](https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/t?tag=Treibhauseffekt#alphabar) beziehungsweise den Wasserverbrauch getroffen werden. Die Berechnungsmethoden sind an die Methode der Ökobilanz angelehnt.
**Ökobilanzdaten**
Ein wesentliches Problem bei der Durchführung von Ökobilanz-Projekten stellt die oftmals sehr eingeschränkte Verfügbarkeit geeigneter Daten dar. Umweltbezogene Daten zu Produkten und Prozessen sind häufig nicht öffentlich oder nur durch mühevolle Recherche zugänglich. Hier bietet das Umweltbundesamt über das Internet-Portal ProBas (Prozessbezogene Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente) eine Vielzahl von öffentlich verfügbaren Datensätzen aus unterschiedlichen Quellen an, die für die Erstellung von Ökobilanzen genutzt werden können.
Quelle: [https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekobilanz#:\~:text=Die%20%C3%96kobilanz%20ist%20ein%20Verfahren,Verfahren%2C%20Dienstleistungen%20und%20Verhaltensweisen%20angewendet](https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekobilanz#:\~:text=Die%20%C3%96kobilanz%20ist%20ein%20Verfahren,Verfahren%2C%20Dienstleistungen%20und%20Verhaltensweisen%20angewendet).
**Flynn Effekt**
Der Flynn Effekt beschreibt das Phänomen des kontinuierlich steigenden IQ-Werts der Bevölkerung. Der Wissenschaftler James R. Flynn beobachtete, dass die Menschen im Laufe des 20. Jahrhunderts immer besser bei IQ-Tests abschnitten. Sie scheinen von Generation zu Generation intelligenter zu werden. Flynn 1987, James R. Flynn, Massive IQ gains in 14 nations: What IQ tests really measure, Massive IQ gains in 14 nations: What IQ tests really measure. In: Psychological Bulletin. Band 101/2. University of Otago, Dunedin, New Zealand 1987. S. 171–191.
**Kompetenzen**
Oft werden die Begriffe Wissen, Qualifikation und Kompetenz gleichbedeutend verwendet. Zwar sind Wissen und Fertigkeiten oder Qualifikationen notwendige Voraussetzungen für Kompetenzen, aber sie sind keine Kompetenzen. Kompetenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie befähigen, Herausforderungen in der Praxis selbstorganisiert zu bewältigen und effektiv zu handeln.
„Kompetenzen sind Fähigkeiten in offenen, unüberschaubaren, komplexen, dynamischen und zuweilen chaotischen Situationen kreativ und selbstorganisiert zu handeln (Selbstorganisationsdispositionen). Kompetenzen schlagen sich immer in Handlungen nieder. Sie sind keine Persönlichkeitseigenschaften.“ (Erpenbeck/Sauter (2015): Wissen, Werte und Kompetenzen in der Mitarbeiterentwicklung. Springer Gabler Wiesbaden, S. 14.)
**Zukunftskompetenzen**
Die digitale Transformation wie auch die Energie-, Ressourcen- und Umweltprobleme sind dynamischen Veränderungen unterworfen; die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien weisen ein exponentielles Wachstum auf; die ökologischen und sozialen Folgen dieses Wachstums müssen viel stärker bei der Auseinandersetzung mit diesen technologischen Entwicklungen in einen Zusammenhang gestellt werden. Um diese Zusammenhänge herstellen zu können ist eine Wissensbasis erforderlich. Aber um selbst aktiv an Veränderungsprozessen mitwirken zu können rückt Kompetenzentwicklung in den Fokus.
Unter dem Begriff „Zukunftskompetenzen“ verbirgt sich ein Bündel personaler Kompetenzen, die für die Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung unter den Bedingungen der digitalen Transformation notwendig sind. Wenn die auf die digitale Transformation sowie auf nachhaltige Entwicklung bezogene Kompetenzanforderungen systematisiert werden, um ein Zusammendenken beider Handlungsfelder zu ermöglichen, so ergibt sich eine Schnittmenge von personalen Kompetenzen, die notwendig sind, um die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen. Diese "Zukunftskompetenzen" sind: Kommunikationsfähigkeit, Kollaborationsfähigkeit, Interaktionsfähigkeit, fachübergreifende praktische Handlungskompetenz, Experimentierfreude, Verantwortungsbewusstsein, Reflexionskompetenz, Abstraktionskompetenz, Flexibilität, Kreativität, Beurteilungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Ambiguitätstoleranz, Offenheit für Veränderungen und Kritisches Denken.
**Lernzieltaxonomie**
Es existiert nicht die EINE Lernzieltaxonomie, dennoch gilt Blooms Lernzieltaxonomie (1956) und die spätere Überarbeitung von Anderson und Krathwohl (2001) als Klassiker der Didaktik und hat bis heute nicht an Bedeutung verloren. Im Folgenden wird daher auf die Lernzieltaxonomie nach Bloom, bzw. Anderson und Krathwohl, Bezug genommen.
Diese Lernzieltaxonomie fokussiert insbesondere kognitive Lernprozesse und ist ein Ordnungssystem mit steigender Komplexität. Insgesamt sind sechs Niveaustufen beschrieben, in denen Lernergebnisse formuliert werden können. Die Darstellung als Pyramide soll verdeutlichen, dass die Stufen aufeinander aufbauen, dass also eine höhere Niveaustufe immer auch die vorhergehenden beinhaltet.
![](file-guid:d9534172-f7d5-4f81-9585-1d627f95b623 "Lernzieltaxonomie.png")
Abbildung 1: Lernzieltaxonomie, überarbeitete Version von Anderson/Kraftwohl 2001 nach Bloom 1976, eigene Darstellung
Wozu ist das gut?
Das präzise Formulieren von Lernergebnissen ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Entwicklung von Lernangeboten. Die Niveaustufen der Lernzieltaxonomie sind jeweils mit Aktionsverben hinterlegt, die dabei helfen, ein Lernergebnis auf der entsprechenden Stufe zu verorten und zu formulieren. Dies wiederum ist nützlich für die Lernzielkontrolle.
([https://wb-web.de/material/methoden/formulierungshilfen-fur-lernziele.html](https://wb-web.de/material/methoden/formulierungshilfen-fur-lernziele.html))
Die Lernzieltaxonomie im digitalen Raum
Die Lernzieltaxonomie nach Bloom ist zwar nach wie vor relevant und sehr gut übertragbar. Nichtsdestotrotz ist eine Ergänzung des Modells um Verben für das Lernen im digitalen Raum sinnvoll (Churches 2009). Wabisabi Learning hat diese Erweiterung bildhaft als Periodensystem der digitalen Aktivitäten dargestellt. Hier finden sich zu den jeweiligen Niveaustufen, Aktionsverben, die sich auf den digitalen Raum fokussieren.
![](file-guid:810d37fc-7ee9-46e5-92c4-9f3c2e34f74e "Digitales Periodensystem.jpg")
Abbildung 2: Lernzieltaxonomie als digitales Periodensystem, übersetzte Version von k.o.s GmbH nach Wabisabi Learning. URL: URL: [https://wabisabilearning.com/products/blooms-taxonomy-periodic-table](https://wabisabilearning.com/products/blooms-taxonomy-periodic-table) (Stand: 20.07.2021)
Quellen und Links
* Anderson, L. W., Krathwohl, D. R. & Airasian, P. W. (Eds.). (2001). A taxonomy for learning, teaching, and assessing. A revision of Bloom’s taxonomy of educational objectives (Complete ed.). New York: Longman.
* Churches, A. (2009): Bloom’s Digital Taxonomie. [https://www.researchgate.net/publication/228381038_Bloom's_Digital_Taxonomy](https://www.researchgate.net/publication/228381038_Bloom's_Digital_Taxonomy) (letzter Seitenauweifruf: 13.06.2022)
* Rodemerk (2017) [https://integrate2learn.de/2017/07/05/digitale-taxonomie-samr/](https://integrate2learn.de/2017/07/05/digitale-taxonomie-samr/)
* weiter gelernt (2021): Blooms Lernzieltaxonomie als digitales Periodensystem. URL: **[https://weitergelernt.de/wp-content/uploads/2021/05/02_Arbeitshilfe_Periodensystem.pdf](https://weitergelernt.de/wp-content/uploads/2021/05/02_Arbeitshilfe_Periodensystem.pdf)**
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