# Lernkultur
## **Worum geht es?**
Lernkulturen zeigen , welche Bedeutung Lernen im Unternehmen hat. Sie sind immer Teil von Unternehmenskulturen und umfassen eine Vielzahl miteinander verknüpfter Aspekte, bezogen auf alles, was mit Lernen im Betrieb zu tun hat. Sie dienen keinem Selbstzweck, sondern der Anpassungsfähigkeit an veränderte interne und insbesondere externe Anforderungen an den Betrieb und seine Beschäftigten.<br>
Lernkulturen sind immer da, werden kontinuierlich gestaltet, teils bewusst, oft unbewusst, vor allem durch Handeln und Kommunikation aller Beschäftigten und durch vorhandene Strukturen. In einem Unternehmen können unterschiedliche Lernkulturen vorhanden sein (z.B. in verschiedenen Abteilungen), sie sind damit **immer Kontext abhängig**. Sie geben allen Beschäftigten in einer Organisation eine **Orientierung**, welche Erwartungen zum Thema Lernen an die Mitglieder gestellt werden. Sie sind per se weder gut noch schlecht. Aber **vorhandene Lernkulturen** kann man daraufhin betrachten, wieweit sie **förderlich** sind hinsichtlich der j**eweiligen betrieblichen internen und externen Veränderungs-/ Lernanforderungen**.
## **Betriebliche Gestaltungsaspekte**
3 Bereiche können unterschieden werden, in denen Lernkulturen zum Ausdruck kommen:<br>
1. **Normen und Werte:** Grundannahmen zum Lernen, Bedeutung und Verankerung von analogem und digitalem Lernen im Unternehmen, Lernerwartungen an Beschäftigte, Rollen, Haltungen, Verantwortungen von Führungskräften etc.
2. **Strategische und organisationale Ebene:** Organisations- sowie Kommunikationsstrukturen, (digitale) Infrastrukturen, Personalentwicklung (Instrumente, Systematik, strategische Ausrichtung), förderliche Lern-, Arbeitszeitregelungen, organisationales Lernen u.a.
3. **Operative Ebene:** Angebot an analogen und digitalen Lernformaten und –medien, Arbeitsplatzgestaltung, Möglichkeiten des arbeitsintegrierten Lernens, der Teilung und Reflexion von Wissen und Erfahrungen, der Lernunterstützung u.a.<br>
## **Relevanz**
Der dynamische Wandel unserer Arbeitswelt, angetrieben durch u.a. Technologieentwicklung, Klimawandel, Vernetzung, Globalisierung, stellt neue Anforderungen an die kontinuierliche, schnelle und flexible Veränderungsfähigkeit und –bereitschaft von Beschäftigten und Betrieben. Lernkulturen haben daher eine hohe Bedeutung bei der Gestaltung von betrieblichem Lernen erhalten.
Die Leitfrage ist dabei, welche Lernkulturen es braucht, damit Beschäftigte und Organisationen sich bestmöglich an veränderte Anforderungen der Lebens- und Arbeitswelt anpassen können. Welche neuen digitalen und analogen, insbesondere arbeitsplatznahen Lernformen braucht es? Was sind geeignete Rahmenbedingungen und Maßnahmen, um die Kompetenzen der Mitarbeitenden nachhaltig und fortlaufend zu verbessern?
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