Oft werden die Begriffe Wissen, Qualifikation und Kompetenz gleichbedeutend verwendet. Zwar sind Wissen und Fertigkeiten oder Qualifikationen notwendige Voraussetzungen für Kompetenzen, aber sie sind keine Kompetenzen. Kompetenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie befähigen, Herausforderungen in der Praxis selbstorganisiert zu bewältigen und effektiv zu handeln.
„Kompetenzen sind Fähigkeiten in offenen, unüberschaubaren, komplexen, dynamischen und zuweilen chaotischen Situationen kreativ und selbstorganisiert zu handeln (Selbstorganisationsdispositionen). Kompetenzen schlagen sich immer in Handlungen nieder. Sie sind keine Persönlichkeitseigenschaften.“ (Erpenbeck/Sauter (2015): Wissen, Werte und Kompetenzen in der Mitarbeiterentwicklung. Springer Gabler Wiesbaden, S. 14.)
**Zukunftskompetenzen**
Die digitale Transformation wie auch die Energie-, Ressourcen- und Umweltprobleme sind dynamischen Veränderungen unterworfen; die Entwicklung und Nutzung digitaler Technologien weisen ein exponentielles Wachstum auf; die ökologischen und sozialen Folgen dieses Wachstums müssen viel stärker bei der Auseinandersetzung mit diesen technologischen Entwicklungen in einen Zusammenhang gestellt werden. Um diese Zusammenhänge herstellen zu können ist eine Wissensbasis erforderlich. Aber um selbst aktiv an Veränderungsprozessen mitwirken zu können rückt Kompetenzentwicklung in den Fokus.
Unter dem Begriff „Zukunftskompetenzen“ verbirgt sich ein Bündel personaler Kompetenzen, die für die Bewältigung der Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung unter den Bedingungen der digitalen Transformation notwendig sind. Wenn die auf die digitale Transformation sowie auf nachhaltige Entwicklung bezogene Kompetenzanforderungen systematisiert werden, um ein Zusammendenken beider Handlungsfelder zu ermöglichen, so ergibt sich eine Schnittmenge von personalen Kompetenzen, die notwendig sind, um die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen. Diese "Zukunftskompetenzen" sind: Kommunikationsfähigkeit, Kollaborationsfähigkeit, Interaktionsfähigkeit, fachübergreifende praktische Handlungskompetenz, Experimentierfreude, Verantwortungsbewusstsein, Reflexionskompetenz, Abstraktionskompetenz, Flexibilität, Kreativität, Beurteilungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Ambiguitätstoleranz, Offenheit für Veränderungen und Kritisches Denken.
·