Nach dem Buch: „Visible Learning“ von John Hattie (Routledge, 2009)
Eingangsdefinition:
‘Visible Learning means an enhanced role for teachers as they become evaluators of their own teaching. Visible Teaching and Learning occurs when teachers see learning through the eyes of students and help them become their own teachers’ (Hattie, 2014).
*Sichtbares Lernen bedeutet eine erweiterte Rolle für Lehrer, da sie zu Bewertern ihres eigenen Unterrichts werden. Sichtbares Lehren und Lernen entsteht, wenn Lehrer das Lernen durch die Augen der Schüler sehen und ihnen helfen, ihre eigenen Lehrer zu werden.*
Ausgehend von diesen Überlegungen hatten John Hattie und Kolleg:innen über 800 Analysen gesammelt, gesichtet und in einer Metastudie ausgewertet. Da er sich hierbei auf eine Mittelung der vorhandenen Effektstärken beschränkt, bezeichnet er sein Vorgehen als Synthese von Meta-Analysen. Mithilfe dieser Zusammenführung gelingt es ihm, 138 Faktoren herauszufiltern, in eine Rangfolge bezüglich des Grades ihrer Wirksamkeit zu bringen und sechs Domänen zuzuordnen.
Diese sind:
1. Lernende mit 19 Faktoren (Grundlage 139 Meta-Analysen)
2. Elternhaus mit 7 Faktoren (Grundlage 36 Meta-Analysen)
3. Schule mit 28 Faktoren (Grundlage 101 Meta-Analysen)
4. Lehrperson mit 10 Faktoren (Grundlage 31 Meta-Analysen)
5. Curricula mit 25 Faktoren (Grundlage 144 Meta-Analysen)
6. Unterrichten mit 49 Faktoren (Grundlage 365 Meta-Analysen)
Betrachtet man für diese Domänen die Datengrundlage und stellt sie gegenüber, so liefert Visible Learning bereits ein wichtiges Ergebnis: Es gibt Domänen, die stark erforscht sind, beispielsweise das Unterrichten, und Domänen, die schwach erforscht sind, beispielsweise die Lehrperson. Damit ist ein Vorteil von Meta-Analysen angesprochen: MetaAnalysen können gut erforschte Bereiche ebenso sichtbar machen wie blinde Flecken der Forschung.
Quelle: [http://visible-learning.org/de/](http://visible-learning.org/de/)
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